Studie über Emojis: So unterschiedlich nehmen junge und alte Menschen sie wahr

Eine aktuelle Studie des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering (IESE) untersucht derzeit, was Emojis in Menschen verschiedenen Alters auslösen und wie sie benutzt werden. Die bereits vorliegenden Ergebnisse sind überraschend.

Ein gelber Ball mit Smiley-Gesicht vor grünem Hintergrund
© chaitanya pillala@Unsplash
Ein gelber Ball mit Smiley-Gesicht vor grünem Hintergrund

Über 3.000 Emoticons kursieren im World Wide Web. Um die 800 davon untersucht das Forschungsteam um Simon André Scherr aktuell in einer Online-Umfrage. Welche Stimmung löst es aus? Ist diese eher positiv, negativ oder neutral? Und welche Emotionen sollen mit seiner Benutzung ausgedrückt werden? Mehr als 5.500 Probanden haben bislang an der noch immer laufenden Studie teilgenommen.

Je nach Alter unterscheidet sich die Lesart

Zunächst ging es dem Forschungsteam darum, durch eine automatische Analyse von Texten mit Emojis herauszufinden, welche Emotionen der Urheber ausdrücken möchte. Doch dann konzentrierte sich das Team auf die allgemeinbestehende Bedeutung von Emojis in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht des Verfassers. So stellte der Autor der Studie fest:

Wenn ich eine Textnachricht verschicke, die der Empfänger komplett anders versteht als ich, löst es Missverständnisse aus.

Und siehe da: Sie fanden tatsächlich einen Unterschied im Vergleich von älteren und jüngeren Verfassern:

Jüngere Menschen verwenden mehr unterschiedliche Emojis und setzen sie auch etwas individueller ein als ältere Generationen.

Juhu, ein Teddy!

Ein interessantes Beispiel dieser Unterschiede stellt das Teddybär-Emoji dar. So fasst der Leiter der Studie, Simon André Scherr, zusammen:

Das Teddybär-Emoji löst bei Menschen, die in den 1960er-Jahren geboren wurden, richtig Freude aus. Der Teddybär war damals ein teures Spielzeug, das Kinder viele Jahre begleitete.

Bei der Generation Z (geboren von 1997-2010) habe dasselbe Emoji zwar immer noch eine positive Bedeutung, aber:

Es löst nicht so viel Freude aus.

Fast keine Unterschiede

Entgegen der anfänglichen Vermutung, dass Frauen die gewählten Emojis emotionaler wahrnehmen würden, gab es bei der Wahrnehmung von weiblichen und männlichen Probanden keine Unterschiede. So riefen die Emojis jeweils die identischen Emotionen hervor.

Doch auch beim Vergleich unter den Generationen liegt das Emoji-Verständnis gar nicht so weit auseinander. So sagt Scherr:

Wir haben knapp 800 Emojis untersucht und für 93 Prozent können wir sagen, dass es ein klares Bild in der Gesellschaft für die Stimmung dazu gibt.

Das am eindeutigsten zu bestimmende ist hierbei das Tränen lachende Emoji. Fast alle Befragten empfanden es als positiv. Ebenfalls einig waren sich die Teilnehmer:innen auch bei wie dem Emoji mit drei Herzchen sowie dem Partyhut-Emoji mit Tröte.

Diese App rettet Leben: Wie du per Smartphone Herzinfarkte vorbeugen kannst Diese App rettet Leben: Wie du per Smartphone Herzinfarkte vorbeugen kannst