Kann man wirklich so hypnotisiert werden wie in Filmen?

Hypnose fasziniert ebenso wie sie Angst macht. Diese Art von Therapie, die einen veränderten Bewusstseinszustand verspricht, soll es ermöglichen, Zugang zu unterdrückten Teilen von sich selbst zu geben. Anscheinend ist dies die Technik schlechthin, um sich ohne Medikamente besser zu fühlen. Aber ist das nicht ein bisschen weit hergeholt?

Kann man wirklich so hypnotisiert werden wie in Filmen?
© We Are@Getty Images
Kann man wirklich so hypnotisiert werden wie in Filmen?

"Ihre Augenlider sind schwer ... Sie möchten schlafen", und nicht zu vergessen das Pendel, dem man mit den Augen folgen muss. Wer hat noch nie eine Hypnoseszene in einem Film gesehen hat, die sich genau so abspielt? Und wie von Zauberhand geht es der hypnotisierten Person nach einer geschickt inszenierten Trance besser. Aber kann man wirklich so hypnotisiert werden wie in den Filmen? Oder hat die Fiktion die Realität völlig überholt?

Funktioniert Hypnose?

Hypnose ermöglicht es, einen Zustand zwischen Wachen und Schlafen zu erreichen, wie in der Studie What is hypnosis and how might it work?, die auf auf der Seite der National Library of Medicine veröffentlicht wurde, erläutert wird. Unter Hypnose ist eine Person von der Welt um sie herum losgelöst und leichter auf ihre innere Sinneserfahrung fokussiert.

Die intensive Entspannung soll einen leichteren Zugang zum Unterbewusstsein ermöglichen. Dr. Ran Anbar, ein bekannter Hypnotherapeut und Mitglied der American Society of Clinical Hypnosis, sagt dazu auf Psychology Today:

Das Unterbewusstsein ist der schwer fassbare Teil Ihres Geistes. Sie haben wenig Einfluss darauf, aber es bestimmt Ihr Leben: von Ihren Ängsten und Zwängen bis hin zu Ihren Denkmustern.

Hypnose hat durchaus einen Zweck

Wie Ärzt:innen erklären, kann euch entgegen der landläufigen Meinung niemand im Zustand der Hypnose zu etwas zwingen. Ihr werdet also nicht eine fliegende Ente spielen oder euch für die verstorbene Königin von England halten. Dennoch kann euch dieser veränderte Bewusstseinszustand helfen, Beschwerden wie Angst oder Stress loszuwerden, ohne dass ihr schwere Medikamente einnehmen müsst.

Der Therapeut oder die Therapeutin ist nur dazu da, dem Patienten oder der Patientin durch Suggestionen zu helfen, die notwendigen Ressourcen in sich selbst zu finden. Wenn ihr gestern noch süchtig nach Zigaretten wart und jetzt aufhören wollt, wird der Arzt oder die Ärztin euch suggerieren, dass ihr die Zigaretten nicht braucht und dass ihr leicht aufhören könnt. Dies ist einer der positiven Punkte, die immer wieder hervorgehoben werden.

Nicht alle gleich

Doch angesichts dieser Therapie sind nicht alle Menschen gleich. Nur 10 % der Bevölkerung sollen hochgradig empfänglich für Hypnose sein. Um herauszufinden, wo ihr steht, könnt ihr euch mithilfe von Tests einen guten Überblick verschaffen.

Expert:innen sagen, dass einige wenige Sitzungen (ein bis zwei), ausreichen, um leichte Phobien wie Flugangst zu behandeln. Bei tiefer sitzenden Blockaden sind drei bis sechs Sitzungen besser geeignet. Und wie bei allem ist es am besten, sich ausgebildetem Fachpersonal anzuvertrauen, da man sonst Gefahr läuft, keinen Unterschied zu bemerken.

Verwendete Quellen:

National Library of Medicine: What is hypnosis and how might it work?

Psychology Today: Ran D. Anbar M.D.

Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich

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