Buschfeuer in Australien: Aborigines haben jahrtausendealte Lösung

Seit Monaten brennt der australische Kontinent und es ist kein Ende in Sicht. Eine jahrtausendealte Methode der Aborigines könnte die zerstörerischen Waldbrände eindämmen. Hier erklären wir sie euch genauer.

Buschfeuer in Australien: Aborigines haben jahrtausendealte Lösung
© Auscape / Getty Images
Buschfeuer in Australien: Aborigines haben jahrtausendealte Lösung

Die Waldbrände in Australien nehmen einfach kein Ende. Laut Schätzungen dürften schon eine Milliarde Tiere bei dem Feuer ums Leben gekommen sein. Besonders Koalas sind von dem Feuer bedroht. Aber auch danach sind sie nicht in Sicherheit, denn viele Menschen versorgen sie falsch mit Wasser.

Uralte Methode

Die Australier sind verzweifelt und wissen sich langsam nicht mehr zu helfen. Viele Menschen versuchen mit kleinen Gesten, den gebeutelten Kontinent zu unterstützen, wie dieser kleine Junge, der mit selbstgebastelten Koalas Geldspenden sammelt. Doch die Flammen breiten sich weiter aus.

Dabei haben die Ureinwohner Australiens eine wirkungsvolle Methode, um Feuer einzudämmen. Diese könnte auch bei den derzeitigen Bränden eine Lösung sein. Das Erstaunliche hierbei ist, dass diese Methode schon seit Tausenden von Jahren eingesetzt wird.

So funktioniert es

Im Busch im Nordosten des Kontinents wird schon kleinen Kindern beigebracht, wie sie das Feuer bekämpfen können und Aborigines reisen durch ganz Australien, um ihre Techniken auch anderen Menschen beizubringen.

Bei dieser 50.000 Jahre alten Methode wird Feuer mit Feuer bekämpft. Im trockenen Busch absichtlich Feuer zu legen klingt zwar im ersten Moment wie eine ungeheuerliche Idee, zeigt sich aber als sehr wirksam.

Die Brand legenden Aborigines achten dabei darauf, dass das Feuer nur Gras und mögliche Anzünder abbrennt und nicht die Bäume erreicht. So wird das Zuhause von Koalas und Vögeln nicht angegriffen.

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Kleine absichtlich gelegte Feuer könnten unkontrollierte Brände wieder unter Kontrolle bringen. Auscape / Getty Images

Kontrolliertes Abbrennen und Umdenken

Sie nützen beim Abbrennen des Grases den Wind. Dadurch, dass das Land kontrolliert brennt, können keine unkontrollierten Feuer entstehen. Diese Methode würde sich laut den Aborigines auch dazu eignen, um die bereits bestehenden Feuer unter Kontrolle zu bringen.

Ein Umdenken der westlichen Gesellschaft ist notwendig. So erklärt beispielsweise Kylee Clubb, ein indigener Feuerleger von Queensland, gegenüber Business Insider:

In der westlichen Gesellschaft hat man Angst vor dem Feuer. Beim traditionellen Abbrennen hingegen und nach dem Wissen der Aborigines zufolge wird mit dem Feuer gearbeitet.

Auch Lewis Musgrave legt Feuer und bestätigt, wie falsch die westliche Welt mit Feuer umgeht. In Seminaren versuchen sie ihnen, den richtigen Umgang zu lehren, doch bisher hat dies erst geringe Erfolge gezeigt:

Sie machen das völlig falsch. Niemand scheint zu versuchen, einen anderen Weg zu finden oder zu lernen, wie man Brände verhindern könnte. Wir haben es satt, zu sehen, wie Menschen dort unten verletzt werden.
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Trotz Fortbildung fehlt es der australischen Feuerwehr an nötigem Wissen und Erfahrung der Aborigines. Aaron Francis / Getty Images

Gesunder Vorgang für die Natur

Zudem sei das traditionelle Abbrennen ein gesunder Vorgang für die Natur. Der weiße Rauch der Gräser bringt die Bäume zum Keimen. Danach liegt das ganze Land im Schatten und sorgt für Kühle. Warum also versucht Australien also nicht, diese Tipps umzusetzen?

Der emeritierte Professor Bill Gammage erklärt gegenüber der CNN, dass die australische Feuerwehr teilweise versucht, diese Tradition umzusetzen, doch ihnen fehlt es an Wissen und Erfahrung.

Die Aborigines würden die verschiedenen Böden genau kennen und weiß, wie lange und wie oft man solche Feuer entzünden sollte. Zudem würde ständiges Feuerlegen den australische Behörden laut Professor Gammage möglicherweise zu teuer sein. Doch es nicht zu versuchen, könnte sich als fataler Fehler herausstellen.

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