Justin Bieber über seine Drogensucht: "Die Leute wissen nicht, wie ernst es war"

Als Justin Bieber zum ersten Mal Gras raucht, ist er gerade mal zwölf Jahre alt - mittlerweile hat er entschieden, die Drogen hinter sich zu lassen, weil er Angst hat, er könnte daran sterben.

Justin Bieber redet über dunkle Zeiten
© Jon Kopaloff@Getty Images
Justin Bieber redet über dunkle Zeiten

In der neusten Episode der YouTube-Original-Serie Seasonsspricht Justin Bieber über seine Drogensucht und seinen Weg aus dieser hinaus. Der 25-Jährige erklärt, dass er das erste Mal mit 12 Jahren Gras geraucht und gemerkt habe, dass er es "wirklich sehr mag".

Justin Bieber: "Ich hatte das Gefühl, ich würde sterben"

Im Laufe der Zeit beginnt er, auch andere Drogen zu mögen - darunter verschiedene Pillen und Pilze. Das Ganze geht so weit, dass er schließlich jeden Morgen Tabletten schluckt. Seine Bodyguards müssen sogar nachts seinen Puls messen. Dann beschließt er, damit aufzuhören: "Ich hatte das Gefühl, ich würde sterben", sagt Justin in der Dokumentation. "Die Leute wissen nicht, wie ernst es war. Es war echt beängstigend."

Biebers Sucht und seine Genesungsreise machen den größten Teil der 15-minütigen Episode aus, was Hinweise darauf gibt, dass seine instabile Kindheit und sein rascher Aufstieg zum Ruhm seinem Drogenmissbrauch zugrunde liegen.

Problematische Kindheit und Kampf mit den Drogen

Biebers Mutter, Patricia Mallette, ist gerade mal 18 Jahre alt, als sie Justin bekommt und befindet sich in einer "Konfliktbeziehung mit seinem Vater", erklärt Biebers Neurologe, Dr. Daniel Amen, in der Episode. Dies habe zu chronischem Stress zuhause geführt, so Amen weiter.

Mallette muss in mehreren Teilzeitjobs arbeiten, um genug Geld für sich und ihren Sohn zu verdienen. "Ich hatte nie diese Sicherheit in einer Familie, hatte nie diese Beständigkeit. Ich hatte nie die Zuverlässigkeit und Rechenschaftspflicht und all diese Dinge, die einen verstehen lassen, wie die Welt funktioniert", erklärt Bieber im Interview.

Infolgedessen habe er Autoritäten nicht respektiert, sich im Unterricht daneben benommen, sei bei Lehrern nicht gut angekommen und habe sich daraufhin als schlechten Menschen betrachtet, was sein Verhalten nur verstärkt habe, so der Sänger weiter. Letztendlich habe eben dieses Verhalten zu Konflikten mit dem Gesetz und das "Wertschätzen der falschen Dinge in diesem Business" - wie Feiern und Drogen - geführt.

Bieber, der mittlerweile an einer angeblich unheilbaren Krankheit leidet, sagt, dass er zwar zwischenzeitlich aufgehört habe, Drogen zu nehmen, aber "nie die eigentliche Arbeit geleistet" habe, um zu verstehen, was ihn dazu veranlasst habe, sie überhaupt zu konsumieren, sodass er einen Rückfall erlitt. Er erklärt, dass seine turbulente Kindheit, sein rascher Aufstieg zum Ruhm und sein negatives Selbstbild bis hin zu Angst und Depressionen, über die er vor Kurzem erst redet, zu seiner Sucht geführt haben.

Stress im Elternhaus kann Drogenmissbrauch begünstigen

Obwohl es viele komplexe und miteinander verbundene Faktoren gibt, durch die manche Menschen einem höheren Suchtrisiko ausgesetzt sind, ist die Umgebung eines Menschen dabei von entscheidender Bedeutung. Laut dem Nationalen Institut für Drogenmissbrauch können Stress und "elterliche Anleitung die Wahrscheinlichkeit des Drogenkonsums und der Drogenabhängigkeit einer Person stark beeinflussen".

Forschungen haben auch Traumata in der Kindheit, die emotional und nicht physisch sein können, mit einem erhöhten Risiko für Drogenmissbrauch in Verbindung gebracht. In einer Studie wurde sogar festgestellt, dass fast 45 Prozent der "stark traumatisierten" Teilnehmer zu einem bestimmten Zeitpunkt ihres Lebens von Marihuana abhängig waren.

Auch die Genetik spiele laut der Forscher eine Rolle; Biebers Mutter, die selbst eine traumatische Kindheit einschließlich sexuellen Missbrauchs und eines Selbstmordversuchs hatte, habe laut dem Sänger ebenfalls mit Drogenmissbrauch zu kämpfen gehabt.

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Seine Frau Hailey scheint ihm auf jeden Fall eine Stütze zu sein. Wir hoffen, die beiden meistern ihre gemeinsame Zukunft, auch wenn es vielleicht nicht immer einfach sein wird.

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