Joshua Kimmich: FC Bayern spricht von klaren Konsequenzen für umgeimpften Spieler

Weil es noch keine Langzeitstudien gibt, will Fußballspieler Joshua Kimmich sich nicht impfen lassen. Das sorgt in der Öffentlichkeit für eine lautstarke Diskussion, in der Unverständnis, Vorwürfe aber auch berechtigte Kritik geäußert werden.

Joshua Kimmich
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Joshua Kimmich

Joshua Kimmich ist derzeit in aller Munde. Mit seiner Bemerkung, dass er erst die Langzeitstudien für die Folgen der Corona-Impfung abwarten möchte, spricht er einigen aus dem Mund und andere versetzt er in Rage.

So reagiert Kimmichs Verein

Auch der eigene Verein reagiert auf die geäußerten Bedenken Kimmichs, allen voran Oliver Kahn. In der ARD spricht er davor, dass man Kimmichs Sorgen respektieren müsse, er aber auch mit möglichen Konsequenzen zu rechnen habe:

Wir sind mit Joshua immer im Kontakt, er kennt die Haltung des FC Bayern. Wir können nur unseren Spielern empfehlen, sich impfen zu lassen. Es ist unsere absolute Überzeugung, dass unsere Spieler geimpft sein müssen.

Auch der Vorstandsvorsitzende des FC Bayerns reagiert mit eindeutigen Worten, als er auf die ungeimpften Spieler angesprochen wird, wie sport1.de berichtet:

Ich denke, dass die Spieler sich viele Gedanken machen, die Konsequenzen sind nicht unerheblich. Die Konsequenzen, die der Spieler durch eine Infektion selber tragen muss, und die Konsequenz, die der Verein vielleicht tragen muss.

Die Meinungen gehen auseinander - aber jede*r hat eine!

Auch im Polittalk mit Maybrit Illner im ZDF geht es um den zögerlichen Fußballspieler. Einige reagieren mit Unverständnis, da Kimmich für sie eine Vorbildfunktioninne hat und er mit seiner Aussage den Querdenker:innen zuspielen würde.

Andere verweisen darauf, dass Kimmich ausspricht, was viele Menschen denken, die zögern. Diese Menschen sind nicht automatisch Impfverweigerer, sondern Menschen, die Ängste haben. Und statt diese zu zerstreuen, werden sie in der gegenwärtigen Situation an den Pranger gestellt und mit Querdenker:innen über den gleichen Kamm geschert.

Kann es gelingen, eine fruchtbare Diskussion entstehen zu lassen?

Allein deswegen ist die Diskussion um Kimmich von großer Bedeutung, da sie möglicherweise Türen öffnen kann. Doch dafür ist es wichtig, nicht gleich mit Verachtung und Abweisung zu reagieren. Der Grünen-Politiker Boris Palmer bringt es im Talk auf den Punkt:

Ich finde, wir geraten in dieser Gesellschaft zu leicht in Erregung. Die Bedenken halte ich für falsch. Die kann man sachlich widerlegen und sagen: Joshua Kimmich, da haben Sie einfach nicht recht! Und dann wäre für mich die Debatte zu Ende.

Warum ausgerechnet ein Virologe sich hinter Kimmich stellt, erfahrt ihr im Video.

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