Jeff Bezos: Amazon-Chef schließt Megadeal ab

Jeff Bezos kann sich alles leisten: Das zeigt sich in seiner neuesten Investition. Während der Amazon-Chef dadurch versucht, sein Unternehmen zu stärken, bekommt er Kritik aus den eigenen Reihen.

Jeff Bezos kauft das Filmstudio MGM
© Alex Wong@Getty Images
Jeff Bezos kauft das Filmstudio MGM

Gerade erst hat Jeff Bezos (vorerst) den Nasa-Streit gegen Tesla-Chef Elon Musk verloren, da macht sein Unternehmen Amazon mit einem neuen Megadeal von sich sprechen. Für 8,45 Milliarden Dollar (knapp 7 Milliarde Euro) hat Bezos das Filmstudio MGM gekauft. Damit sichert er sich und seinem Streamingdienst den Zugriff auf den gesamten Film-Katalog eines der etabliertesten Hollywood-Studios.

Amazon stärkt seine Position im Streaming-Sektor

Darunter finden sich nicht nur die Filme der James Bond-Reihe, sondern auch Klassiker wie Rocky, Das Schweigen der Lämmer, Vom Winde verweht und Thelma und Louise. In einem Telefongespräch mit den Aktionären erklärt Bezos seine Entscheidung, das Filmstudio zu kaufen, folgendermaßen:

Die Idee dahinter ist wirklich einfach. MGM hat einen riesigen und tiefen Katalog sehr beliebter Stoffe. Und mit den talentierten Menschen bei MGM und bei Amazon Studios können wir diese Stoffe neu erfinden und weiterentwickeln, um sie in das 21. Jahrhundert zu holen.
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Für 8,45 Milliarden Dollar kauft Jeff Bezos das Filmstudio MGM  Bloomberg@Getty Images

Natürlich will Amazon durch den Kauf aber auch seine Position im Streaming-Sektor verstärken. Nachdem Netflix und Disney auch nach dem coronabedingten Lockdown mit Eigenproduktionen noch gut auf dem Markt halten können, versucht Amazon jetzt mit dem erweiterten Filmkatalog durch MGM nachziehen.

Kritik aus den eigenen Reihen

Ein weiterer Vorteil für den Konzern ist, dass die Kunden hoffentlich nicht nur Filme auf seiner Plattform sehen, sondern auch dort einkaufen. Denn schon 2016 erklärt er dem US-Tech-Portal Recode: "Wenn wir einen Golden Globe gewinnen, verkaufen wir mehr Schuhe."

Skepsis kommt aus den eigenen Reihen. In der Führungsebene von Amazon ist die Übernahme wohl ziemlich umstritten. Viele von ihnen sehen keinen Zusammenhang zwischen dem Videodienst und der Loyalität der weltweit über 150 Millionen Prime-Mitglieder. Es wird sich zeigen, wer am Ende recht behält.

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