"Das ist Sachsenmord": Jan Böhmermanns geschmacklose Kommentare über den Dresdener Juwelenraub

Der Juwelenraub in Dresden schockiert diese Woche ganz Deutschland. Nun spricht Satiriker Jan Böhmermann über das Thema und nimmt den Diebstahl zum Anlass, den Freistaat wieder durch den Kakao zu ziehen.

Jan Böhmermann
© Andreas Rentz@Getty Images
Jan Böhmermann

Jan Böhmermann ist dafür bekannt die aktuellen Themen der Woche in seiner ZDF-Sendung Neo Magazin Royale auseinanderzunehmen. Dabei ist dem Satiriker nichts heilig und er scheut von keiner Kontroverse und Tabubruch zurück. Diese Woche nimmt er nicht nur den Black Friday und die Versteigerung von Nazi-Gegenständen auseinander, sondern auch der Freistaat Sachsen wird wieder Opfer seiner satirischen Attacken.

Juwelenraub in Dresden

Diese Woche nimmt sich Böhmermann dem Juwelenraub aus dem historischen Grünen Gewölbe in Dresden an. Der Raub am Montagmorgen macht deutschlandweit Schlagzeilen und schockt die Öffentlichkeit. Innerhalb weniger Minuten stehlen die Diebe elf komplette und ein Dutzend wertvoller Schmuckstücke mit Diamanten aus den Vitrinen des Dresdner Schlosses.

Der Satiriker holt in seiner Sendung zum ironischen Seitenschlag gegen die Reaktionen einiger sächsischen Politiker aus, an denen sich Böhmermann stört. So sagte Sachsens Innenminister Roland Wöller nach dem Raub: "Es ist ein Anschlag auf die kulturelle Identität alles Sachsen und des Freistaates Sachsen."

"Das ist Sachsenmord"

Für Böhmermann eine gewohnte Übertreibung eines Politikers. Er nimmt die Kommentare zum Anlass, mal wieder gegen Sachsen auszuteilen und die Aussagen zu kritisieren und überspitzt ironisch zu übertreiben:

Broschen geklaut. Diamantbroschen geklaut. Das ist ein feiger. Angriff auf die kulturelle Identität aller Sachsen. Praktisch ein Terroranschlag auf Sachsen. Das ist für mich kein Juwelenraub, das ist kein schwerer Diebstahl, für mich ist das Sachsenmord. Und Sachsenmord ist nochmal eine Stufe schlimmer als normaler Mord. Das ist das sechste Mordmerkmal: Heimtücke, Habgier, … Sachse.

Böhmermann startet Hilfsaktion

Im Anschluss zeigt der 38-Jährige in einem Einspieler Bilder der gestohlenen Schätze. Die Aufnahmen sind mit Enyas Only Time unterlegt - einem Lied, das nach den Terroranschlägen am 11. September 2011 in New York auf Dauerschleife lief. Doch Böhmermann hat noch nicht genug und legt nach:

Wer jetzt keine Tränen in den Augen hat, der ist ein Feind Sachsens, meiner Meinung nach. Das ist ein Terroranschlag auf die kulturelle Identität der Sachsen. Da muss man rhetorisch aufrüsten, damit den Menschen klar ist, was da passiert ist. Der Dresdner Broschen-Genozid. Das ist wie der Feuersturm im Februar 1945. Nur von innen. Millionen Sachsen sind gestorben, innerlich.

Doch der Satiriker will den Sachsen helfen. Er will in einem "Live Aid für Dresden" Spenden für den Freistaat sammeln. Welche Aktion er sich dafür ausgedacht habt, erfahrt ihr im Video!

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