Jens Spahn in der Kritik nach angeblichem Betrug mit Corona-Schnelltests

Die Kritik an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wächst. Nach dem Bekanntwerden des mutmaßlichen Betrugs mit Corona-Schnelltests muss Spahn sich nicht nur vor der Opposition rechtfertigen.

Jens Spahn in der Kritik
© picture alliance / Kontributor@Getty Images
Jens Spahn in der Kritik

Die Corona-Krise hat die ganze Welt vor eine nie da gewesene Herausforderung gestellt - das hat nicht zuletzt dazu geführt, dass sich die deutsche Sprache weiterentwickelt hat. Während für Greta Thunberg der Schuldige der Krise bereits feststeht, befinden wir uns nach wie vor im Kampf gegen die Pandemie - und dabei kann es zu Fehlern kommen.

Betrug mit Corona-Schnelltests

Und das nicht zuletzt oder zu knapp in der Politik. Ein Bericht von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung deckt skandalöse Zustände in Corona-Teststellen in Bayern und Nordrhein-Westfalen auf.

Angeblich seien weniger Besucher in den Testzentren gewesen, als es den Bundesländern von den Testzentren gemeldet wurde. Dahinter steckt die Testverordnung des Bundesgesundheitsministeriums.

Anonymität wahren

Darin heißt es, dass zu der getesteten Person bei den übermittelnden Angaben kein Bezug hergestellt werden dürfe. Die getesteten Personen bleiben anonym - damit ist die Anzahl getesteter Personen schwer zu überprüfen.

Das Entsetzen ist groß. Auch in der Social Media-Welt, wo der #TestGate auf Twitter trendet. Kritik hagelt es vor allem für Gesundheitsminister Spahn. Seitens der Opposition wird ihm Versagen bei der Umsetzung des Schnelltest-Systems in Deutschland vorgeworfen.

Kritik von allen Seiten

Während Susanne Hennig-Wellsow (Co-Vorsitzende der Linkspartei) die "überstürzte und chaotische" Einführung des Systems bemängelt, betont Christian Dürr (stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP), dass die Bundesregierung reichlich Zeit gehabt habe, um "die Schnelltest-Kampagne vernünftig vorzubereiten und ein sicheres System zu schaffen".

Auch der Koalitionspartner hält sich mit Kritik nicht zurück. Lars Klingbeil (SPD-Generalsekretär) kann nicht laut Frankfurter Rundschau nicht begreifen, dass Spahn "trotz Warnungen solche Lücken für Betrüger zugelassen" habe.

Spahns Reaktion?

Der Gesundheitsminister selbst reagiert mit einer Ankündigung auf die Vorwürfe. Sein (bisher einziger) Lösungsvorschlag ist es, "strichprobenartig mehr Kontrollen" durchzuführen. Schärfere Worte gegenüber der betroffenen Testzentren kommen vom Vorsitzenden der Gesundheitsministerkonferenz, Klaus Holetscheck (CSU):

Wer sich an der Corona-Pandemie mit kriminellen Machenschaften bereichern will, gehört konsequent bestraft. (...) Bayern setzt sich dafür ein, dass alle Vorwürfe rasch aufgeklärt werden.

Im Video erklären wir euch nochmal Genaueres zu dem Betrug mit Corona-Schnelltests.

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