Jetzt geht es dem Kaffee an den Kragen: EU plant Aus für bestimmte Kaffeekapseln

Zu einem guten Start in den Morgen gehört für viele einfach eine Tasse Kaffee dazu. Geht es nach der EU-Kommission in Brüssel, könnten wir diesen in Zukunft aber nicht unbedingt so zubereiten, wie wir möchten.

Jetzt geht es dem Kaffee an den Kragen: EU plant Aus für bestimmte Kaffeekapseln
© Janina Steinmetz@Getty Imag
Jetzt geht es dem Kaffee an den Kragen: EU plant Aus für bestimmte Kaffeekapseln

Die einen schmeißen erst ihre Kaffeemaschine an und gehen in der Zwischenzeit entspannt duschen, für andere reicht es morgens nur zum Coffee-to-go und andere wiederum bedienen sich Kaffeekapseln. Diesen könnte allerdings bald das Aus drohen.

Nur bestimmte Kapseln betroffen

Manche Menschen finden Kaffeekapseln recht praktisch, da sie bereits gut dosiert sind; auch kann sich niemand ärgern, weil er wegen fehlender Kaffeefilter auf den Wachmacher (für den ihr das richtige Wasser verwenden solltet) verzichten muss. Problematisch sind aber auch die kleinen Portionsverpackungen allemal; schließlich handelt es sich um Einwegprodukte, die alles andere als umweltfreundlich sein sollen.

Genau das scheint der EU-Kommission ein Dorn im Auge zu sein. Wie die Neue Zürcher Zeitung berichtet, ist es deshalb angedacht, jene Art von Kaffeekapseln zu verbieten, die nicht kompostierbar sind.

Panikmache oder zurecht der Buhmann?

Laut dem BR ist nicht nur die Entsorgung, sondern auch bereits die Produktion der Kaffeekapseln mit Problemen verbunden; für die "Aluminiumpackung wird bei der Herstellung nämlich viel Energie verbraucht".

Des Weiteren sollen selbst bei kompostierbaren Kapseln nicht alle Bestandteile wiederverwendbar sein. Thomas Fischer, der für die Deutsche Umwelthilfe tätig ist, dazu:

Das Verhältnis des eingesetzten Materials zum Füllgut ist derart schlecht, dass in der Gesamtheit für ganz wenige Mengen Kaffee wahnsinnig große Müllberge anfallen.

Eine Studie der Universität von Québec zeigt allerdings, dass Kaffeekapseln immerhin weniger Emissionen verursachen als herkömmliche Kaffeemaschinen (in denen das Wasser gerne mal ein paar Tage verweilt). Der Grund, so das ZDF: "Eine Tasse Kaffee (280 Milliliter) aus der Kapselmaschine verbrauche lediglich 14 Gramm Kaffeepulver, ein traditioneller Filterkaffee hingegen ganze 25 Gramm."

Unter dem Strich scheint die Bilanz für die Aluminiumverpackungen trotzdem eher schlecht auszufallen, denn auch "die Beschaffung der Rohstoffe zur Herstellung der Aluminiumkapseln zieht eine katastrophale Umweltbilanz" nach sich.

Verwendete Quellen:

Neue Zürcher Zeitung: Ein Verbot von Kaffeekapseln ist verkehrt – auch wegen falscher Bilder im Kopf

ZDF: Sind Kaffeekapseln tatsächlich Umweltsünde?

BR: Wie umweltfreundlich sind Kaffee-Kapseln?

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