Kritik aus eigenen Reihen: "Corona-Politik schadet Deutschlands Ansehen in der Welt"

Die neuen Lockerungsstrategien stecken gerade noch in den Kinderschuhen, schon hagelt es Kritik an der Vorgehensweise seitens der Opposition. Nun wird der Bundesregierung vorgeworfen, mit Fehlern im Corona-Krisenmanagement auch das internationale Ansehen Deutschlands zu beschädigen...

Die Bundesregierung steht unter Kritik, Deutschlands Ansehen zu schaden.
© Handout@Getty Images
Die Bundesregierung steht unter Kritik, Deutschlands Ansehen zu schaden.

Egal, welche Entscheidung die Bundesregierung zurzeit trifft, eines bleibt sicher: Sie wird kritisiert. Wie die Diskussion zum Mega-Shutdown im Januar stieß vielen negativ auf, aber Experten wie Drosten sind davon überzeugt, dass zu frühe Lockerungen nach hinten losgehen.

Corona-Politik würde Deutschlands Ansehen schaden

Jetzt geht Vize Wolfgang Kubicki jedoch sehr weit, indem er die Corona-Politik, die Deutschland seit Beginn der Pandemie fährt, als Schaden für unser Ansehen in der Welt sieht. Der Bundestagsvizepräsident findet der Rheinischen Post gegenüber klare Worte, wenn es um Kritik am Krisenmanagement geht:

Kein vernünftiges Schnelltestmanagement, kein Impfmanagement, keine Alternative zur einfältigen Schließung ganzer Branchen - nach über einem Jahr Pandemie. Mit dieser Politik schadet diese Bundesregierung dem Ansehen Deutschlands in der Welt massiv. Es ist ein Teufelskreis: Je länger dieser Lockdown anhält, umso deutlicher wird die Unfähigkeit dieser Regierung. Zugleich verlängert diese Unfähigkeit den Lockdown.
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Auch das Voranschreiten der Impfungen ist vielen in der Bevölkerung zu langsam. CDC@Unsplash

Übersichtlicher Öffnungsplan ist erwünscht

Und mit seiner Kritik steht Kubicki nicht alleine da. Rückenwind erhält der FDP-Vize gerade von der Linken, deren Vorsitzende Susanne Henning-Wellsow den Öffnungsplan von Bund und Ländern der Welt gegenüber als "unübersichtlich" kritisiert:

Ich bin mir sicher, die Menschen wollen jetzt nicht wissen welche Ministerpräsidenten sich untereinander zoffen, sondern wünschen sich eine klare Ansprache.

Das Robert-Koch-Institut habe ein "einfaches und klares" Stufenkonzept vorgelegt. "Ich verstehe überhaupt nicht, warum man das links liegen lässt", so die Linke-Politikerin weiter.

Henning-Wellsow fasst zusammen, wie wichtig es zurzeit ist, dass die Selbsttests eingeführt werden. Denn diese seien Vorraussetzung für eine erfolgreiche Rückkehr in den Alltag sowie ein erhöhtes Tempo beim Impfen.

Und so gut es ist, dass die Selbsttests jetzt kommen sollen, einmal die Woche reicht bei Weitem nicht. Jeder und jede sollte sich so oft wie nötig kostenlos testen lassen können.
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