Doku beweist: Chinesische Ärzte mussten über Corona-Wahrheit schweigen

Mitte Januar wird im britischen Fernsehen eine Doku über das Coronavirus ausgestrahlt. Darin gestehen Ärzte aus Wuhan, dass sie seit Ausbruch der Pandemie zum Schweigen verpflichtet wurden.

Wissenschaftler im Labor
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Wissenschaftler im Labor

Das Coronavirus tritt erstmals 2019 im chinesischen Wuhan auf. Seither sorgt es auf der ganzen Welt für viel Leid und viele Tote. Häufig wird China vorgeworfen, nicht rechtzeitig Alarm geschlagen zu haben und dafür gibt es nun sogar Zeugen: Die Dokumentation Outbreak: The Virus That Shook The World des britischen Senders ITV beschäftigt sich mit den Aussagen von Ärzten aus Wuhan, die zugeben, dass die Behörden sie dazu angehalten haben, über das Virus zu schweigen.

"Uns wurde befohlen, zu schweigen"

Wie die Daily Mail berichtet, zeigt die Doku ein Treffen mit Medizinern aus Wuhan. Ihnen zufolge wussten sie von Anfang an, um die Gefahr des Virus und seine Übertragbarkeit.

Es bestand kein Zweifel daran, dass die Übertragung von Mensch zu Mensch stattfindet.

Ein anderer Mediziner berichtet:

Wir wussten, dass sich das Virus von Mensch zu Mensch überträgt. Doch bei einem Treffen im Krankenhaus sagte man uns, dass wir darüber schweigen sollen. Die Zuständigen der Provinz haben das Krankenhaus aufgefordert, nicht die Wahrheit zu sagen.

Erst am 31. Dezember 2019 setzt China die WHO über 27 Fälle des Virus in Kenntnis.

Ein schwerer Fehler

Den befragten Ärzten zufolge war den Behörden schon damals das schwere Ausmaß der Gesundheitslage bewusst. Dennoch haben sie nicht sofort reagiert, sondern haben die Festlichkeiten des chinesischen Mondneujahrs abgewartet, bei dem viele Familien zusammentreffen und verreisen.

Sie hätten Treffen nicht erlauben dürfen. Die Lokal- und Provinzregierung wusste von der Bedrohung und hat Menschenmengen dennoch weiter erlaubt.

Auch Wissenschaftler hegen Zweifel

In der Doku melden sich auch Virologen aus Taiwan zu Wort, unter ihnen Dr. Yi-Chun Lo, Infektiologe und stellvertretender Geschäftsführer des taiwanesischen Zentrums für Krankheitskontrolle. Auch er ist der Überzeugung, dass China nicht richtig reagiert hat:

Der frühe Umgang mit der Pandemie war ein Desaster, ein Fehlschlag. Ich denke, die Pandemie hätte verhindert werden können, wenn China transparent gehandelt und der restlichen Welt schnell die nötigen Informationen zur Verfügung gestellt hätte.

Chinesische Vertuschung

Dr. Yin-Ching Chuan vom Netzwerk zur Prävention und Behandlung von Infektionskrankheiten in Taiwan hält es auch für möglich, dass China in Bezug auf Covid-19 einiges vertuscht hat. Auf der Suche nach Antworten ist er nach China gereist, doch er hatte Schwierigkeiten, Antworten zu finden.

Wie war die Infektionsleiter? Wie weit war die Epidemie fortgeschritten? Wie viele Patienten waren infiziert? Wir wissen es nicht. Nur sie wissen es. Warum hat China den anderen Ländern nicht vorher von der Mensch-zu-Mensch-Übertragung berichtet?

Die chinesische Regierung hat auf diese Fragen nicht reagiert, was dazu führt, dass dem Land Vertuschung vorgeworfen wird, welche es jedoch immer wieder vehement von der Hand weist.

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