Corona-Pandemie: Bis zu 8.000 zusätzliche Tote durch Krebserkrankungen

Covid-19 hat nicht nur schweren Folgen für mit dem Virus infizierte Patienten. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Pandemie in den nächsten 5 Jahren zu einer erhöhten Sterberate bei Krebspatienten führen könnte.

Corona hat Folgen auch für andere Krankheiten
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Corona hat Folgen auch für andere Krankheiten

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie, machen sich viele Experten Sorgen, dass es infolge der aktuellen Gesundheitskrise zu einer erhöhten Todesrate zum Beispiel bei chronischen Erkrankungen oder Krebs kommen wird. Die Ursache sehen die Experten in der Überlastung von Gesundheitseinrichtungen sowie der Sorge der Patienten, sich im Krankenhaus mit Covid-19 zu infizieren.

Anstieg der Sterberate um 5 Prozent

Um das tatsächliche Risiko für Krebspatienten beurteilen zu können, hat das Gustave-Roussy-Institut ein mathematisches Simulationsmodell entwickelt. Die Ergebnisse dieser Arbeit wurden beim virtuellen Kongress European Society for Medical Oncology2020 vorgestellt:

Durch die Verzögerung in der Diagnose beziehungsweise der Behandlung wird in den nächsten fünf Jahren mit einem Anstieg der Sterberate durch Krebs um 2 bis 5 Prozent gerechnet. In Frankreich geht man davon aus, dass es bis 2025 zu bis zu 8.000 zusätzlichen Todesfällen durch Krebserkrankungen kommen wird.

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Krebs und andere Krankheiten werden durch die Corona-Pandemie weder seltener noch weniger wichtig. Getty Images

Die zweite Welle und ihre Gefahren

Angesichts des Ausmaßes der zweiten Welle könnte die Zunahme der Sterberate noch einmal um 4,6 Prozent steigen. Aurélie Bardet, Statistikerin der Studie erklärt gegenüber dem Rose Magazine:

Wie es scheint, war das erste Szenario noch zu optimistisch gedacht, da nicht nur die Pandemie wieder zunimmt, sondern wir auch noch nicht alle ehemaligen Patienten nachbehandelt haben. Das bedeutet, dass nicht nur unsere diagnostizierten Patienten noch nicht mit ihrer Therapie begonnen oder diese fortgesetzt haben, sondern wir haben auch jene Patienten noch nicht behandelt, bei denen seither eine Diagnose hätte festgestellt werden müssen.

Vorsorge und Behandlungen nicht vernachlässigen

Um diese Steigerung in der Sterberate so gering wie möglich zu halten, appelliert das Gustave-Roussy-Institut: Man dürfe seine Verantwortlichkeit nicht vernachlässigen, egal ob im Bezug auf Tests oder Behandlungen.

Andernfalls könne es zu einem deutlichen Anstieg fortgeschrittener Krebserkrankungen kommen, wie es vor allem für Brustkrebspatienten befürchtet wird.

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