Nun kosten auch Facebook und Instagram: Was auf Nutzer zukommt

Meta verlangt künftig für die werbefreie Version von Facebook und Instagram eine Abogebühr. Wie tief man dafür in die Tasche greifen muss und welche Auswirkungen das in der Praxis hat.

Nun kosten auch Facebook und Instagram: Was auf Nutzer zukommt
© Koshiro K/Shutterstock.com
Nun kosten auch Facebook und Instagram: Was auf Nutzer zukommt

Meta führt auf seinen beiden Social-Media-Riesen Instagram und Facebook ein Abomodell ein, mit dem Nutzer Werbung auf den Seiten deaktivieren können. Damit komme man den veränderten Datenschutzbestimmungen in Europa nach, argumentiert der Konzern von Mark Zuckerberg (39). Wie viel das Abo kostet und was hinter der Maßnahme steckt.

Die Änderung betrifft Userinnen und User in der Europäischen Union sowie Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz. Seit Anfang November haben Nutzer von Facebook und Instagram in ihrem Kundencenter die Möglichkeit, zwischen der kostenlosen Nutzung personalisierter Dienste mit Werbung oder dem Erwerb eines Abonnements zu wählen, um Werbung zu deaktivieren.

Die Kosten, die dafür monatlich anfallen, belaufen sich abhängig von der Plattform, auf 9,99 €/Monat für die Webnutzung und 12,99 €/Monat für iOS und Android. Wer beide Dienste werbefrei nutzen möchte, bezahlt ab 1. März 2024 sechs Euro zusätzlich auf Web- und acht Euro mehr auf mobilen Plattformen. Damit kommen ab März nächsten Jahres für eine werbefreie Nutzung von Facebook und Instagram auf einem Smartphone stolze 21 Euro im Monat zusammen, bei der Web-Version sind es 16 Euro.

Wie Meta den Schritt rechtfertigt

Das Unternehmen begründet den Schritt in einem Blogpost mit den veränderten europäischen Datenschutzrechten und den damit verbundenen höheren Kosten. Diese werden also de facto an die Endkunden weitergereicht. Weil man gleichzeitig seine Produkte so vielen Menschen wie möglich anbieten wolle, habe man sich zu dem nun eingeschlagenen Weg entschieden.

Insbesondere die Bündelung von Daten mehrerer Plattformen unter dem Dach eines Mutterkonzerns bedarf der ausdrücklichen Zustimmung der Nutzerinnen und Nutzer. Erst Anfang des Jahres hatte die irische Datenschutzbehörde Meta in diesem Zusammenhang zu einem Bußgeld von 390 Millionen Euro verdonnert. Auf die Verarbeitung dieser Daten für personalisierte Werbung verzichtet Meta künftig bei den Kunden komplett, die dafür bezahlen.

Bereits im August kündigte Meta an, der europäischen Datenschutz-Grundverordnung nachkommen zu wollen und die Nutzer zur Einwilligung für die Verarbeitung gesammelter Daten zu Werbezwecken aufzufordern. Weil das jedoch nicht geschah, hat die norwegische Datenschutzbehörde Druck bei der EU gemacht, im schlimmsten Fall seien die Angebote von Meta zu sperren. Brüssel folgte der Argumentation und setzte dem Zuckerberg-Imperium eine 14-tägige Frist, den Datenschutz entsprechend anzupassen. Noch am gleichen Tag folgte Metas Ankündigung der neuen Abo-Modelle für Instagram und Facebook. Dazu, inwiefern die Änderungen einen europäischen Neustart für den Kurznachrichtendienst Threads möglich machen könnte, hält sich Meta bislang bedeckt.

Facebook mit Werbung: Was ändert sich dadurch?

Userinnen und User, die sich weiterhin für die kostenlose Nutzung entscheiden, behalten ihre gewohnte Erfahrung bei, die von Meta bereitgestellten Tools und Einstellungen zur Steuerung der Werbeerfahrung bleiben bestehen, beteuert der Konzern. Werbetreibende indes hätten weiterhin die Möglichkeit, personalisierte Werbekampagnen in Europa durchzuführen und Nutzer zu erreichen, die sich für die werbefinanzierte Version des Online-Diensts entscheiden.

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