Hunderte hochgiftige Baby-Spinnen schlüpfen und doch retten sie Leben

Wer Angst vor Spinnen hat, sollte jetzt die Augen schließen! Aus diesen Eiern in Australien schlüpfen einhundert giftige Spinnen. Kleine Babys, die vielleicht Angst machen, aber Leben retten.

Hochgiftige Babyspinnen werden zum Lebensretter
© sandra standbridge@Getty Images
Hochgiftige Babyspinnen werden zum Lebensretter

Es herrscht Riesenfreude, als in Somersby in Australien einhundert Sydney-Trichternetzspinnen (Atrax Robustus) zur Welt kommen. Die kleinen Babys sind eine wahre Goldmine, denn sie liefern das notwendige Material zur Produktion eines Gegengifts, das jedes Jahr zahlreiche Menschenleben rettet.

Als ein Bewohner der Stadt Matcham das Netz mit den Spinnen in seinem Garten fand, hatte er zwei Optionen: Es in Brand stecken und rennen oder es zum Reptilienpark von Somersby bringen. Zum Glück hat er sich für die zweite Möglichkeit entschieden.

Ein wertvolles Gift

Obwohl der Biss der Atrax Robustus potenziell tödlich endet, ist seit 1980 niemand mehr daran gestorben. Denn damals wurde ein effizientes Gegengift entwickelt. Das Gift der Atrax Robustus ist sehr wertvoll: Es heilt zahlreiche Bisse anderer Unterarten der Sydney-Trichternetzspinnen.

Auch wenn euch der Biss nicht tötet, können folgende Symptome ausbrechen: Kribbeln an Mund und Zunge, Gänsehaut, Speichel, Erbrechen, Schwindel, Krämpfe, Flüssigkeit in der Lunge. Deshalb muss das Gegengift unbedingt gespritzt werden, selbst wenn der Biss nicht zwingend tödlich ist.

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Die Sydney-Trichternetzspinnen haben einen giftigen Biss, doch ihr Gift kann als Gegengift verwendet werden. Robin Smith@Getty Images

Die Experten aus den Versorgungszentren kümmern sich um die Spinnen, ihr Gift wird anschließend ins Labor geschickt, um das Gegengift zu entwickeln. Die meisten Säugetiere sind viel widerstandsfähiger gegenüber den Bissen als der Mensch und können die hundertfache Dosis dieses Gifts ertragen.

Im Labor wird das Gift Kaninchen gespritzt. Dieses spüren nichts, doch ihr Immunsystem entwickelt dann Antikörper, um den Organismus zu beschützen. Das Plasma wird dann entnommen und zum Gegengift entwickelt. Wenn dieses dann einem Bissopfer gespritzt wird, neutralisiert es das Gift im Körper.

Eine gute Neuigkeit

Im vergangenen Jahr gab es zu wenig Spinnen. Der Park hatte deshalb die Bürger dazu aufgerufen, Spinnen selbst zu fangen und zu den Sammelpunkten zu bringen.

Das Gift ist besonders gefährlich, der Park hatte Anweisungen mitgegeben, wie im Falle eines Fundes zu handeln sei. Nur Erwachsene sollten sich am Fang beteiligen. Die Geburt der Babys ist deshalb eine großartige Nachricht!

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