Quecksilber-Umweltkatastrophe: Tonnen von Fischkadavern aus der Oder geborgen

Zurzeit wird davor gewarnt, in der Oder schwimmen zu gehen, denn ein massives Fischsterben beunruhigt die Behörden. Diese gehen davon aus, dass es sich um ein mögliches Umweltdelikt handeln könnte.

Quecksilber-Umweltkatastrophe: Tonnen von Fischkadavern aus der Oder geborgen
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Quecksilber-Umweltkatastrophe: Tonnen von Fischkadavern aus der Oder geborgen

Es ist eine ökologische Katastrophe, die sich zurzeit an der Oder abspielt. Die Bild berichtet von Tonnen von Fischkadavern, die an die Ufer gespült werden, aber auch Biber und Vögel werden tot geborgen.

Gefahrenmeldung wegen rätselhaftem Fischsterben in der Oder

Bereits im Juli wären in Polen an der Oder erste tote Fische gefunden worden. Das Gewässeramt in Wroclaw warnt Anfang August davor, dass möglicherweise eine Substanz mit stark oxidierenden Eigenschaften ins Wasser gelangt sein könnte, da der Sauerstoffgehalt in der Oder um einiges zu hoch war.

Am Mittwoch folgt die Gefahrenmeldung der Stadt Frankfurt (Oder): Schwimmen und Fischen in der Oder seien gesundheitsgefährdend, da man zurzeit davon ausgeht, dass es sich um Chemikalien handelt, die ins Wasser geflossen sind.

Innerhalb kürzester Zeit werden zahlreiche tote Fische angespült. Zurzeit untersucht das Landeskriminalamt Brandenburg das "rätselhafte Fischsterben", so die Berliner Zeitung.

Erste Untersuchungen zeigen hohe Quecksilber-Werte

Erste Untersuchungen des brandenburgischen Umweltministeriums zeigen hohe Werte an Quecksilber. Auch wurde an zwei Stellen die giftige Substanz Mesitylen nachgewiesen.

Die polnische Umweltschutzbehörde geht von der Industrie als Ursache aus. So zitiert die Berliner Zeitung die stellvertretende Leiterin der Behörde, Magda Gosk:

Alles deutet darauf hin, dass die Verschmutzung der Oder, die zum Sterben zahlreicher Fische geführt hat, industriellen Ursprungs sein könnte.

Zu spät von Polen informiert?

Kritik wird laut an der verspäteten Kommunikation zwischen Polen und Deutschland. So kritisiert Antje von Brook, Geschäftsführerin des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, laut Berliner Zeitung:

Diese ökologische Katastrophe hätte kein solches Ausmaß, wenn deutsche und polnische Behörden intensiver zusammengearbeitet hätten.

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