Neue Behandlungsmethode: Kann Nabelschnurblut HIV-Patienten heilen?

In den USA konnte mittlerweile die dritte an HIV erkrankte Person von dem Virus geheilt werden. Gibt es endlich Hoffnung für Erkrankte?

Ist die Behandlung mit Nabelschnurblut die Lösung im Kampf gegen HIV?
© Akram Huseyn@Unsplash
Ist die Behandlung mit Nabelschnurblut die Lösung im Kampf gegen HIV?

Noch immer gibt es viele Krankheiten, die zwar behandelbar, aber nicht heilbar sind. Dazu gehört auch eine HIV-Infektion, die die gefährliche Immunschwäche Aids auslösen kann. Zwar lässt sich heutzutage dank zahlreicher Medikamente auch mit dem Virus ein fast normales Leben führen, ganz aus dem Körper verschwinden sie aber nicht. Dennoch ist es Ärzt:innen in USA ist gelungen, eine Frau von den HI-Viren zu heilen.

"Berliner Patient" lebte 12 Jahre lang virusfrei

Vier Jahre nach ihrer HIV-Infektion hat die New Yorkerin 2017 Blutkrebs entwickelt. Um diesen zu behandeln, hat ihr die Medizinerin Jingmei Hsu vom Weill Cornell Medicine Center Stammzellen aus dem Nabelschnurblut von einem Spender verabreicht. Diese sollten dann ins Knochenmark gelangen, um dort ein neues blutbildendes System – quasi ein neues Immunsystem – aufzubauen und die Patientin von dem Krebs zu heilen.

Das Besondere: Die Stammzellen des Spenders sind gegen eine HIV-Infektion resistent, sodass das Virus nicht in die neuen Zellen eindringen kann. Die Frau aus den USA ist nicht die erste Person, die vom HI-Virus geheilt werden konnte. Bereits vor ihr ist Ärzt:innen die Behandlung bei zwei Patienten mit resistenten Stammzellen aus dem Knochenmark gelungen. Der sogenannte "Berliner Patient" konnte 12 Jahre lang virusfrei und ohne Medikamente leben, bis er 2020 erneut an Krebs erkrankte und verstarb.

Stammzellentherapien sind sehr aufwendig und birgen hohe Risiken

Auch bei der "New Yorker Patientin" konnte das Team von Jingmei Hsu seit 14 Monaten keine HI-Viren mehr in ihrem Körper nachweisen. Eine Behandlungsmethode für alle HIV-Patienten bietet diese Methode aber dennoch nicht, sie lässt sich nämlich nur bei denen anwenden, die auch an Blutkrebs erkrankt sind. Zudem ist eine Stammzellentherapie sehr aufwendig und birgt hohe Risiken. Eine hundertprozentige Überlebenschance gibt es leider nicht.

Allerdings lässt sich dadurch vielleicht ein Verfahren entwickeln, das die eigenen Stammzellen von HIV-Patienten nach und nach so verändert, dass sie selbst eine Resistenz gegen das Virus aufbauen. Dieses Verfahren wird derzeit erforscht, aber noch nicht bei Patienten angewendet.

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