Diese Nachricht schockierte im September 2023 ganz Deutschland: In Mecklenburg-Vorpommern war der sechsjährige Joel getötet worden – mutmaßlich von seinem damals 14-jährigen, mittlerweile 15-jährigen Nachbarn. Der Prozess gegen den Teenager ist nun abgeschlossen, das Justizzentrum Neubrandenburg hat das Urteil verkündet.
15-Jähriger gesteht: Er hat Joel getötet
Sein Geständnis kam überraschend. Denn obwohl der Teenager Anfang April zumindest ein Teilgeständnis ablegte, hat er nun einige Aussagen korrigiert. Nachdem er zunächst lange geschwiegen hatte, gab der Nachbar von Joel zunächst an, es habe einen Mittäter gegeben. Daraufhin wurde auch gegen seinen älteren Bruder ermittelt.
Dazu, wer auf den Sechsjährigen eingestochen hatte, nachdem er zuvor verprügelt wurde, gab es aber keine genauen Aussagen. Jetzt gestand der Täter plötzlich: Er hat allein gehandelt, es gibt keinen Mittäter.
Das Schlimme: Die Familie kannte den Jungen
Was für die Eltern des verstorbenen Joel ein besonders großer Schock gewesen sein dürfte, was die Erkenntnis, dass ihr Sohn nicht etwa einem Wildfremden zum Opfer gefallen war, sondern einem Jungen, den die Familie gut kannte.
In einem früheren Interview hatten die trauernden Eltern verraten, dass der Teenager sogar bei Joels Einschulung dabei gewesen sei. Es handelt sich also um einen Freund der Familie.
Tathintergründe unbekannt
Die Verhandlungen fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, weil der Täter minderjährig ist. Auch über die Hintergründe für diese Tat ist wenig bekannt. Dafür aber einiges über den Tathergang.
Der damals noch 14-Jährige soll in dem Gebüsch am Pragsdorfer Bolzplatz, wo Joel später gefunden wurde, auf den kleinen Jungen eingeschlagen und anschließend mehrfach mit einem Messer auf dessen Oberkörper eingestochen haben.
Joel wurde im Rahmen einer Suchaktion gefunden, weil seine Eltern ihn als vermisst gemeldet hatten. Für ihn kam allerdings jede Hilfe zu spät, obwohl er wohl noch Lebzeichen von sich gab, als die Rettungskräfte ihn fanden.
Totschlag oder Mord? Gericht verkündete jetzt das Urteil
Während die Anwältin von Joels Eltern, Christine Habetha, auf Mord klagte und die Höchststrafe [nach Jugendstrafmaß; Anm.d.Red.] von zehn Jahren und den Vorbehalt der Sicherungsverwahrung forderte, plädierte die Verteidigung auf Totschlag und sieben Jahre.
Das Urteil ist nun gefallen: Der 15-Jährige wurde wegen Mordes zu sieben Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.
Joels Eltern gaben später zu Protokoll, mit dem Urteil "zufrieden" zu sein. Für sie sei es vor allem wichtig gewesen, dass der Täter wegen Mordes – und nicht wegen Totschlags – verurteilt wird. Sie wollen nun professionnelle Hilfe in Anspruch nehmen, um dieses Trauma zu verarbeiten.
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Verwendete Quellen:
Berliner Kurier: 15-Jähriger gesteht: Joel (†6) im Gebüsch erstochen: Die Details sind erschreckend
Tagesspiegel: Eltern begrüßen das Urteil: Gericht verurteilt Jugendlichen wegen Mordes an kleinem Joel zu acht Jahren Haft
RND: Mord an Joel: 15-jähriger Täter zu jahrelanger Freiheitsstrafe verurteilt
