Neues Coronavirus bei Nagetieren entdeckt: Müssen wir uns sorgen?

In Schweden haben Forscher:innen ein neues Coronavirus innerhalb einer in Europa extrem weit verbreiteten Nagetierart identifiziert: der Rötelmaus.

Neues Coronavirus bei Nagetieren entdeckt: Muss man sich über dieses Virus Sorgen machen?
© Idir D@Getty Images
Neues Coronavirus bei Nagetieren entdeckt: Muss man sich über dieses Virus Sorgen machen?

Die langatmige und nervenaufreibende Gesundheitskrise hat uns klar gemacht, dass ein einfaches Virus viele Länder lahmlegen und den Alltag von Milliarden von Menschen verändern kann. Sie hat unsere Beziehung zu Tieren und Wildtieren für immer verändert. Die Menschen mussten erkennen, dass Wildtiere das Potenzial haben, unbekannte Viren auf den Menschen zu übertragen. In Grimsö, westlich von Stockholm, fingen Wissenschaftler:innen Wühlmäuse und testeten sie auf den Coronavirus, dabei wurde eine erstaunliche Entdeckung gemacht.

Positiv getestete Wühlmäuse

Zwischen 2015 und 2017, also lange vor der Gesundheitskrise, haben Wissenschaftler:innen der Universität Uppsala 260 Rötelmäuse in der Umgebung von Grimsö gefangen. Dies sind Nagetiere, die in Europa extrem häufig vorkommen, was auch einer der Gründe dafür ist, dass sie für Wissenschaftler:innen interessant sind. Wenn eine lokal begrenzte Art nämlich einen Virus in sich trägt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass dieser Virus in der Gesamtpopulation der Art bereits verbreitet ist.

Im Rahmen einer Studie, die gerade erst in der Fachzeitschrift Viruses veröffentlicht worden ist, haben die Forscher:innen das schwedische Nagetier getestet und haben dabei ein neues Coronavirus entdeckt, das sie als "Grimsö-Virus" bezeichnet haben.

Ist er für den Menschen gefährlich?

Da Wühlmäuse in ganz Europa vorkommen, gehen die Forscher:innen davon aus, dass das Grimsö-Virus bereits aktiv unter den europäischen Rötelmäusen zirkuliert. Die Frage ist nun, ob dieses neue Coronavirus eine Gefahr für den Menschen darstellt, wie das Virus, das seit 2019 zu zahlreichen Todesfällen geführt hat. In einer Pressemitteilung sagt Prof. Åke Lundkvist, der an der Studie beteiligt gewesen ist, Folgendes:

Wir wissen immer noch nicht, welche potenziellen Bedrohungen das Grimsö-Virus für die öffentliche Gesundheit darstellen kann. Auf der Grundlage unserer Beobachtungen und früherer Coronaviren, die bei Rötelmäusen identifiziert wurden, gibt es gute Gründe dafür, das Coronavirus bei den wilden Nagetieren weiterhin zu überwachen.

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Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich

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