Macron macht sich Sorgen: Die französische Bevölkerung verliert die Geduld

In Frankreich sind 16 Departements von neuen strengen Corona-Schutzmaßnahmen betroffen. Die Situation im Land ist angespannt. Präsident Macron befürchtet, dass es vielerorts zu lautstarken Protesten kommen wird.

Macron es knallt
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Macron es knallt

Lässt die französische Bevölkerung die neuen Corona-Schutzmaßnahmen geduldig über sich ergehen? Für mehrere Millionen Franzosen kommen sie eher einem Keulenschlag gleich.

Die Motivation der französischen Bevölkerung hängt in letzter Zeit sehr auf Halbmast. Ohne diese werden die Menschen die Maßnahmen weniger beachten, weswegen sie weniger wirksam sind.

Der beunruhigte Staatschef Macron, der selbst schon an Corona erkrankt war, ist sich bewusst, dass ein allgemeines Kippen der Stimmung alle Erfolge zunichte machen könnte, die seit Jahresbeginn erzielt worden sind.

Er befürchtet eine Verwandlung Frankreichs in einen "Schnellkochtopf"

Die Regierung will die Motivation der Franzosen nicht untergraben und verbannt das Wort "Ausgangssperre". Macron verfolgt seinerseits die Situation mit Besorgnis. Dies belegt einer seiner Minister:

Er befürchtet, dass sich das Land in einen Schnellkochtopf verwandelt, dass es überall pfeift und knallt. Die Umfragen zur Motivation der Franzosen, die Notlage der Restaurants, der Kinos und besonders der Jugend sind ihm nicht verborgen geblieben.

Mit seiner Erklärung, dass er keinen weiteren Lockdown will, stellt sich Macron bereits gegen die Meinung von Experten. Er scheint also zumindest zu versuchen, die Menschen zu beschwichtigen.

Nachdem die Regierung in Paris im letzten Jahr eine strenge Ausgangssperre verhängt hat, hat sich der Drogenkonsum im Land laut Medizinern verstärkt. Noch ein Grund, um die Menschen bei Laune zu halten.

Maßnahmen zur Motivierung der Bevölkerung

Es werden mehrere Maßnahmen angekündigt, um die Beschränkungen erträglicher zu machen: Die Ausgangssperre wird auf 19 Uhr verschoben und der Zugang zu Altenheimen wird erleichtert.

Anscheinend möchte die Regierung aber noch weiter gehen. Am 22. März hat Premierminister Jean Castex eine Sitzung zur Frage der psychischen Gesundheit geleitet.

Ziel dabei ist es, die Situation in ihrer gegenwärtigen Lage zu erfassen, um dann neue Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Diese sollen den Franzosen dabei helfen, gut über die nächsten Wochen zu kommen.

Regelungen zum Homeoffice sowie die psychischen Betreuung von Alleinlebenden und Ausbildungsprogramme für Unternehmen und Universitäten könnten im Fokus liegen.

Die Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen hängt unmittelbar von dem Willen der Bevölkerung ab, diese tatsächlich zu befolgen. So entscheidet die Motivation der Franzosen also über ihre nahe Zukunft in der Pandemie.

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