“Ohne das Boxen bin ich nichts”: Mike Tyson spricht offen über seine geistige Gesundheit

Mike Tyson ist eine der Größen des Boxsports – erst kürzlich unterhält er sich in einer Ausgabe seines YouTube-Podcasts Hotboxin' with Mike Tyson mit Sugar Ray Leonard. Darin spricht die Boxlegende mutig über ihre mentale Gesundheit.

Mike Tyson
© Hotboxin' with Mike Tyson@YouTube
Mike Tyson

Mike Tyson gehört auch noch mit 53 Jahren zu den ganz harten Kerlen. Doch als er im Gespräch mit Sugar Ray Leonard über die geistigen Probleme spricht, mit denen er seit dem Aus seiner Wrestling-Karriere im Jahr 2005 zu kämpfen hat, rollen ein paar Tränen.

Zwei harte Kerle lassen die Hosen runter

Leonard und Tyson gehen ans Eingemachte: Leonards offene Worte zum Drogenmissbrauch und seinem Glauben in eine höhere Macht, lassen auch Tyson nachdenklich werden. Der ehemalige Boxer berichtet, dass er bereits mit 11 Jahren in Jugendhaft war, wodurch er seine Begeisterung für Kriege für sich entdeckte. Er erklärt:

Ich kenne alle Krieger. Von Karl des Großen bis Achilles – dem Krieger der Krieger – und dann Alexander und Napoleon, ich kenne sie alle. Ich habe über sie alle gelesen. Ich habe sie alle studiert. Ich kenne die Kunst zu kämpfen und die Kunst des Krieges, das ist es, was ich gelernt habe. Darum bin ich so gefürchtet, darum hatten sie Angst vor mir, wenn ich im Ring war. Ich war ein Zerstörer. Das ist alles, wofür ich geboren wurde.
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Mike Tyson erklärt, dass er für’s Boxen geboren wurde.  Getty Images

"Ich bin nichts"

Der Schwergewichtschampion gesteht, dass er sich ohne das Boxen leer fühlt:

Jetzt, wo diese Tage vorbei sind, ist es leer, ich bin nichts. Ich übe mich in Demut. Darum weine ich, weil ich diese Person nicht mehr bin und ich sie vermisse. Manchmal fühle ich mich furchtbar, weil ich nicht will, dass diese Person rauskommt, denn wenn sie rauskommt, kommt die Hölle mit ihr.

Mike Tyson ist als weltweit jüngster Schwergewichtschampion in die Geschichte eingegangen. Er gewann 50 seiner 58 Kämpfe. Mit 53 gesteht er jetzt, dass er Angst davor habe, zu wem er während seiner dunklen Tage wird.

Und es ist überhaupt nicht lustig. Ich klinge cool, als wäre ich ein harter Typ (aber) ich hasse diese Person. Ich habe Angst vor ihr.
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