3.000 Jahre altes Grab gibt Rätsel auf: Skelette umarmen sich

Bei archäologischen Ausgrabungen in der Ukraine haben Experten eine unglaubliche Szene aus der 3.000 Jahre alten Vergangenheit entdeckt. Zwei Skelette, ein Mann und eine Frau, liegen einander umarmend im Grab - wie kann das sein?

Symbolbild: Hünengrab
© alberto clemares expósito@Getty Images
Symbolbild: Hünengrab

Seit über 3.000 Jahren liegen sie hier wie zwei Verliebte, vereint durch ihre Gefühle, die Ausdruck in ihrer ewigen Umarmung findet... Eine romantische Szenerie, wie sie für archäologische Entdeckungen eher untypisch ist.

Grab aus der Bronzezeit

Entdeckt wurden die historischen Skelette in der Umgebung von Ternopil, einer Stadt im Westen des Landes. Genauer gesagt nahe des Dorfes Petrykiv. Dort haben die Archäologen ein Grab aus der Bronzezeit gefunden. Darin lagen die beiden Geliebten. In ihrer direkten Umgebung gibt es etwa 100 weitere Gräber.

Beeindruckend ist vor allem die Einzigartigkeit ihres Todes. Ein Beweis, für die Gefühle, die sie füreinander hatten. "Das ist ein einmaliges Begräbnis. Ein Mann und eine Frau, die sich umarmen und zusammenliegen", erklärt Professor Mykola Bandrivsky.

Zusammen für die Ewigkeit

Wie der Wissenschaftler erklärt, liegen die beiden Verliebten in einer besonders seltenen Position zusammen:

Beide Gesichter schauen sich an, sie berühren sich an der Stirn. Die Frau liegt auf dem Rücken, mit ihrer rechten Hand umarmt sie sanft den Mann, ihr Handgelenk liegt auf seiner rechten Schulter.

Noch rätselhafter ist die Position des Unterkörpers der Frau: "Die Beine der Frau waren auf Kniehöhe angewinkelt", beschreibt der Spezialist. Diese Haltung lässt den Experten nur einen Schluss zu: Sie ist freiwillig neben ihrem bereits verstorbenen Begleiter in den Tod gegangen. Bandrivsky erklärt:

Wir glauben, die Frau hat es freiwillig gemacht. Vielleicht wollte sie nicht mit einem anderen Mann leben und in ein neues Leben gehen. Also wollte sie lieber mit ihm sterben.

Ein Opfer im Namen der Liebe

Um auf ewig neben ihrem Mann zu liegen, hat die Frau also Selbstmord aus Liebe begangen. So stellt es sich zumindest Doktor Bandrivsky vor: "Sie könnte Gift genommen haben, um still und schmerzlos neben ihrem Mann einzuschlafen."

Ein schöner Liebesbeweis, doch anscheinend ist er nicht einmalig in dieser Region, wie der Spezialist berichtet:

Ich habe andere Begräbnisse gesehen, in denen der Mann die Hände einer Frau gehalten hat, wo die Lippen die Stirn der Frau berührt haben oder wo sich beide umarmt haben.
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