Corona-Hoffnung: Die Mutanten stärken unsere Antikörper

Wissenschaftler sind zu neuen, vielversprechenden Erkenntnissen gekommen. Diese machen Hoffnung, dass die Impfkampagne wirklich Wirkung zeigen wird.

Das Coronavirus bekommt Konkurrenz
© Samer Daboul@Pexels
Das Coronavirus bekommt Konkurrenz

In Zeiten von Corona, wo eine schlechte Nachricht die andere jagt, ist jede positive Meldung ein Lichtblick. Die neuesten Erkenntnisse sind tatsächlich vielversprechend und vor allem beruhigend: Nicht nur das Coronavirus entwickelt sich weiter, sondern auch unsere Antikörper.

Mutierte Antikörper

Seit längerem spekulieren Experten und Expertinnen, ob und wenn ja, wie lange eine Person gegen das Coronavirus immun ist, nachdem sie daran erkrankt.

Mit dem Anlaufen der Impfkampagne stellt sich nun auch die Frage danach, wie lange die Impfung wirksam ist und wann sie aufgefrischt werden muss. Zu diesem Zweck haben Wissenschaftler untersucht, wie sich die Reaktion unserer Antikörper auf das Coronavirus über die Zeit verändert.

Das Ergebnis überrascht: Obwohl die Anzahl der Antikörper mit der Zeit abnimmt, nimmt die Fähigkeit der Antikörper, Mutationen zu erkennen und zu bekämpfen, zu.

Somatische Hypermutation

Die Erklärung für dieses Phänomen sehen die Wissenschaftler in der sogenannten somatischen Hypermutation. Hierbei kommt es durch das Enzym Activation Induced Cytidine Deaminase (AID) in einer reifenden B-Zelle zu Mutationen in den Antikörpergenen.

Dadurch erhöht sich die Affinität der Antikörper zu ihrem Antigen. Mithilfe dieses Prozesses werden diejenigen Zellen ausgewählt, die das Antigen am besten binden und somit bekämpfen können.

Alle anderen Zellen sterben ab – der Inbegriff von Natürlicher Selektion. Nachdem die Auswahl getroffen ist, produziert die B-Zelle massenweise diese optimierten Antikörper und verbessert so die Immunantwort.

Antikörper-Supermacht

Eine typische Covid-Infektion dauert in der Regel nur 10 bis 14 Tage. Dies ist für die ersten gebildeten Antikörper zu kurz, um sich zu entwickeln. Wissenschaftler haben jedoch herausgefunden, dass auch nach einer Infektion noch kleine Partikel von SARS-CoV-2 im Körper zurückbleiben.

Diese sind nicht mehr ansteckend, reichen aber aus, damit sich die Antikörper auch Monate nach der Infektion noch weiterentwickeln können. Infiziert sich eine Person also zum zweiten Mal mit dem Coronavirus, stehen deutlich stärkere Antikörper bereit, das Virus zu bekämpfen.

Dennoch bleibt die Welt nicht stehen. Britische Wissenschaftler arbeiten derzeit an einer Antikörper-Therapie, die bei Verabreichung sofortige Immunität bedeuten könnte.

Corona: WHO-Prognose macht wenig Hoffnung Corona: WHO-Prognose macht wenig Hoffnung