Unerwartete Folgen: Genmanipulierte Babys haben dieses gesundheitliche Defizit

Ein chinesischer Wissenschaftler hatte in einem schockerregenden Video auf YouTube angekündigt, er habe während der künstlichen Befruchtung der Eizelle das Erbgut der Embryonen von Zwillingsschwestern verändert. Doch mit welchen Folgen? Wir erklären euch hier alles.

Genmanipulierte Babys mit unerwarteten Folgen
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Genmanipulierte Babys mit unerwarteten Folgen

Im November 2018 hat der chinesische Wissenschaftler He Jiankui in einem spektakulären Video auf YouTube verkündet, er habe das Erbgut durch künstliche Befruchtung gezeugter Zwillingsschwestern manipuliert.

Besorgte Reaktionen

Auf diese Ansage hin, reagiert die internationale Wissenschaft mit Zweifeln, Sorge und Kritik. Ist der chinesische Wissenschaftler hier nicht zu weit gegangen?

He Jiankui behauptet, die Manipulation mit der Genschere CRISPR-Cas9 vorgenommen zu haben, was bedeutet, dass er einen Teil des Erbguts der Zwillinge durch einen anderen ersetzt hat.

Das Ergebnis der Genmanipulation

Infolge der von ihm vorgenommenen Genmanipulation sollen die Zwillinge resistent gegen AIDS und andere Infektionskrankheiten wie Pocken zur Welt kommen. Tatsächlich befassten sich die Forschungsarbeiten von He Jiankui mit dem Rezeptor CCR5 und Co-Rezeptor für die HIV-Infektion.

Wie es scheint, ist es dem chinesischen Wissenschaftler gelungen, eine Mutation nachzubilden, die bei einem Prozent der europäischen Bevölkerung vorkommt und deren Träger resistent gegen den AIDS verursachenden HIV-Virus macht.

Dem Wissenschaftler wird von der internationalen Wissenschaft vorgeworfen, eindeutig eine rote Linie überschritten zu haben. Er soll akademische Ethik und Normen verletzt haben und wurde seines Lehrstuhls enthoben.

Folgen von zwei mutierten Genen

Einer in der Zeitschrift Nature Medicine veröffentlichten Studie nach, sollen Personen mit zwei veränderten Kopien des CCR5-Gens geringere Chancen haben, ihren 76. Geburtstag zu erleben.

Zwei Wissenschaftler und Co-Autoren der Studie, Professor Xinzhu Wei der University of California in Berkeley und Professor Rasmus Nielsen der Universität von Kopenhagen in Dänemark, kamen zu dem Schluss, dass ihre Chance, dieses Alter je zu erreichen, um 20 Prozent vermindert ist.

Um zu diesem Ergebnis zu kommen, haben die Wissenschaftler eine britische Datenbank ausgewertet, die UK Biobank, mit den genetischen Daten von über 400.000 Briten (Freiwillige).

Erklärung für geringere Lebenserwartung

Warum diese Personen mit zwei mutierten Genen eine geringere Lebenserwartung haben sollen, ist nicht genau bekannt. Doch Theoretiker gehen einer ersten Vermutung nach. Ihrer Meinung nach beugt die Genmutation zwar dem HIV-Virus vor, macht aber anfälliger für andere Infektionskrankheiten wie Grippeerkrankungen, die weit mehr verbreitet sind als AIDS.

He Jiankui drohen jetzt ernste Konsequenzen. Gegen ihn wird entschlossen ermittelt. Zudem er angekündigt hat, dass eine weitere Schwangere ein von ihm genmanipuliertes Kind erwartet, womit wir es jetzt schon mit drei genmanipulierten Babys mit verändertem Erbgut zu tun hätten...

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