Blutgruppe: Definition, Gruppen A, B, AB, 0, Rhesusfaktor, Verträglichkeit, Häufigkeit und Vererbung. Was ist das? Wie funktioniert es?

Die Blutgruppe entspricht einer Einteilung des Blutes nach dem Vorhandensein oder der Abwesenheit bestimmter Elemente auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen. Es ist wichtig, die Blutgruppe im Falle einer Bluttransfusion zu kennen, denn nicht alle Gruppen sind miteinander verträglich.

Blutgruppe: Definition, Gruppen A, B, AB, 0, Rhesusfaktor, Verträglichkeit, Häufigkeit und Vererbung. Was ist das? Wie funktioniert es?
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Blutgruppe: Definition, Gruppen A, B, AB, 0, Rhesusfaktor, Verträglichkeit, Häufigkeit und Vererbung. Was ist das? Wie funktioniert es?

Blutgruppe Definition: Was sind die Gruppen A, B, AB und 0?

Wenn ein Patient Blut braucht, kann er nicht irgendwelches erhalten. Er sollte Blut übertragen bekommen, welches der gleichen Blutgruppe entspricht wie die seine. Denn obwohl Blut immer die gleiche zelluläre Zusammensetzung hat, gibt es eine Variabilität oder einen "Polymorphismus" der verschiedenen Bestandteile des Blutes bei den individuellen Personen. Daher sind zwischen bestimmten Personengruppen Bluttransfusionen unmöglich.

Blutgruppen sind eine Klassifizierung des Blutes auf der Grundlage des Vorhandensein oder der Abwesenheit bestimmter, „Antigene“ genannter, Elemente auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen. Es gibt vier Blutgruppen, welche auf Basis einer Klassifizierung nach dem AB0-System des Blutes bestimmt werden: A, B, AB und 0. Tatsächlich gibt es nur zwei Typen von Antigenen: A und B.

Die Gruppen unterscheiden sich folgenderweise:

- Personen in der Blutgruppe A weisen auf ihren roten Blutkörperchen A-Antigene auf (sowie B-Antikörper in ihrem Blut)

- Personen in der Blutgruppe B weisen auf ihren roten Blutkörperchen B-Antigene auf (sowie A-Antikörper)

- Personen in der Blutgruppe AB weisen auf ihren roten Blutkörperchen beide Antigene A und B auf (aber keine Antikörper)

- schließlich weisen Personen in der Blutgruppe 0 kein Antigene auf (aber haben in ihrem Blut Anti-A und Anti-B-Antikörper).

Die sogenannte Blutgruppendiät ist eine umstrittene Theorie, laut der man für ein gesünderes Leben seiner Blutgruppe entsprechend die Ernährung anpassen sollte.

Verträglichkeit der Blutgruppen

In den meisten Fällen erhalten die Empfänger eine Transfusion von einem Spender mit roten Blutkörperchen von der gleichen Blutgruppe. Tatsächlich kann eine Transfusion mit einer anderen Blutgruppe keine Verträglichkeit und somit schwerwiegende Folgen haben. Dies ist aufgrund des Vorhandenseins der oben erwähnten Antikörper der Fall. Diese Elemente attackieren die Antigene, die nicht im Blut der Person vorhanden sind.

Beispielsweise werden im Falle einer Bluttransfusion von einer Person, welche die Blutgruppe B hat, zu einer Person der Gruppe A, die Anti-B-Antikörper der letzteren eine immunologische Reaktion hervorrufen, welche zur Zerstörung der roten Blutkörperchen führt. Die Folgen können mild (Schüttelfrost, Angstzustände) bis schwerwiegend (Niereninsuffizienz) sein oder sogar zum Tod führen.

Die Blutgruppe A kann daher nur der Gruppe A spenden, die Gruppe B nur der Gruppe B. Die Blutgruppe AB kann jedoch der Gruppe A oder der Gruppe B übertragen werden. Die Blutgruppe 0 kann jeder Gruppe gegeben werden, diese Personen gelten auch als "universelle Spender". Personen der Blutgruppe AB+ werden als "Universal-Empfänger" betrachtet.

Rhesusfaktor der Blutgruppen: positiv und negativ

Die Blutgruppe ist jedoch nicht als einziges relevant, es kommt eine weitere Kategorie hinzu: der Rhesusfaktor. Der Rhesus bezeichnet ein Antigen, welches in der Wand der roten Blutkörperchen vorkommt. Es werden zwei verschiedene Systeme der Blutgruppen unterschieden: der positive Rhesusfaktor (Rh+) und der negative Rhesusfaktor (Rh-).

Bei Personen, die dieses Antigen haben, spricht man vom positiven Rhesusfaktor. Das trifft auf die Mehrheit der Bevölkerung zu. Den Personen mit negativem Rhesusfaktor fehlt das Antigen. Es ist nützlich den Rhesusfaktor zu kennen, um zu wissen, ob eine Bluttransfusion zwischen zwei Menschen realisierbar ist.

Bluttransfusionen können zwischen Rh+ und Rh- nur in eine Richtung sein: die Rh- können Rh+ geben, aber die RH+ können nicht RH-geben. Dies ist wiederum der Fall auf Grund dem Vorhandenseins von Antikörpern welche sich gegen das Antigen bei den RH- Personen richten.

In der Schwangerschaft kann ein abweichender Rhesusfaktor der Blutgruppe von Mutter und Fötus zu Komplikationen, wie der hämolytische Erkrankung des Neugeborenen, während der Geburt führen.

Häufigkeit und Vererbung der Blutgruppen

Die Blutgruppen werden durch die Anwesenheit eines Allels auf einem bestimmten Gen des Chromosom 9 bestimmt. Die Blutgruppe eines Kindes hängt folglich von der seiner Eltern ab.

Zwei Eltern der Blutgruppe A werden ein Kind der Gruppe A haben, das gleiche gilt für die Gruppe B. Wenn eines der Elternteile Blutgruppe A ist und das andere B, wird das Kind AB. Wenn ein Elternteil Blutgruppe 0 ist und das andere A oder B, wird das Kind A oder B sein, da 0 nicht dominant ist. Die Vererbung des Rhesusfaktors der Blutgruppe funktioniert auf die gleiche Art und Weise, wobei Rh positiv Rh negativ dominiert.

Um seine Blutgruppe bestimmen zu lassen, kann man beim Hausarzt einen Bluttest machen lassen oder es sich anhand der Gruppen der Eltern herleiten.

In Deutschland ist die häufigste Blutgruppe A positiv, gefolgt von 0 positiv. Die seltenste Blutgruppe ist AB negativ. Jedoch variieren diese Verhältnisse der Häufigkeit von Blutgruppen von einer Bevölkerungsgruppe zur anderen.

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