Grauenhafter Fund im Bauch eines gestrandeten Pottwals

In Südspanien ist ein Pottwal gestrandet. Das Tier ist daran gestorben, dass sein Verdauungssystem versagt hat. Die Ursache besorgt nicht nur Tierschützer!

Grauenhafter Fund im Bauch eines gestrandeten Pottwals
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Grauenhafter Fund im Bauch eines gestrandeten Pottwals

Der Inhalt seines Magens offenbart, was dem Pottwal zum Verhängnis wurde: Insgesamt fanden sich 30 Kilogramm Plastik in seinem Magen.

Plastik bis zum Horizont und weiter

Über 8 Milliarden Tonnen: So viel Plastik hat der Mensch seit den 50er Jahren produziert. Müll, von dem nur ein kleiner Teil recycelt wurde. Die Abfälle sind verantwortlich für einen guten Teil der Umweltverschmutzung auf dem Planeten und vor allem in den Ozeanen. Diese tragische Entwicklung wurde auch dem gestrandeten Pottwal zum Verhängnis.

Das Tier strandete im Februar an der südspanischen Küste. Ein trauriges Ende für ein zehn Meter großen Meeresriesen. In seinem Inneren fanden sich nicht weniger als 29 Kilo Plastik. Tüten, Netze, Seile, sogar ein Benzinkanister.

Tödliche Entzündung

Der Plastikmüll führte zum Versagen des Verdauungssystems. Deshalb hat sich das Bauchfell des Tieres entzündet. Entzündungen dieser Art verlaufen häufig tödlich. Einer der verantwortlichen Forscher erklärt das Problem: „Plastik in den Meeren und Ozeanen ist eine der größten Bedrohungen für die Tierwelt, denn zahlreiche Tiere schlucken große Mengen Plastik, die sie in den Tod führen“, bedauert Consuelo Rosauro.

Der Pottwal ist nicht das erste Tier, das so starb. Im Februar 2017 wurde nach einer Autopsie in Norwegen klar, dass ein gestrandeter Wal 30 Plastiktüten im Magen hatte. 29 Kilo Plastik im Bauch wirken fast wenig, wenn man es mit der gesamten Plastikmenge im Meer vergleicht: Fast 8 Millionen Tonne laut jüngsten Schätzungen. Keine Region der Welt ist davon ausgenommen.

Kampagne gegen Plastikmüll

Die spanische Regionalregierung hat eine Kampagne gestartet, um die Bevölkerung vor den Folgen des Plastikmülls zu warnen. Auch andernorts fruchten erste Maßnahmen: In England hat etwa eine Steuer auf Plastiktüten dazu geführt, dass die Kunden 80% weniger Plastiktüten kaufen.

Ein erster Fortschritt, den Thomas Maes, Spezialist für Meeresmüll im britischen Umweltzentrum, hoffen lässt: „Es ist ermutigend, dass wir diese Bemühungen in der Gesellschaft sehen. Egal ob die Öffentlichkeit, die Industrie, die NGOs oder die Regierung: Alle geben sich Mühe.“

Dennoch: Schätzungen zufolge wird es 2050 mehr Plastik als Fische im Ozean geben.

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